Bewahrst du Aufzeichnungen über dein Leben auf? Führst du ein Tagebuch oder Notizen darüber, was im Augenblick in deinem Leben so geschieht? Viele Menschen nutzen das Tagebuchschreiben, um Stress abzubauen, um wertvolle Erinnerungen festzuhalten, solange sie noch frisch im Gedächtnis sind, oder um etwas Historisches aufzuzeichnen, dessen Zeitzeuge sie geworden sind, und manchmal einfach nur, um Freizeit sinnvoll zu nutzen.
Die Vorzüge des Tagebuchführens sind sowohl persönlicher als auch historischer Natur. Wie wir schon in unserem vorherigen Artikel erwähnt haben, kann das Tagebuch dir dabei helfen, mit Sorgen und Ängsten umzugehen. Selbst wenn du gerade keine stressige Zeit durchmachst, ist das Tagebuchschreiben eine wichtige Art und Weise, wie du die Geschichten des heutigen Lebensalltags für die morgigen Generationen bewahren kannst.
Tagebuchführung, um die eigene Geschichte zu bewahren
Hast du jemals einen Brief oder ein Rezept gefunden, das einer deiner Vorfahren eigenhändig geschrieben hat? Die persönliche Note, die diese kleinen Ausschnitte aus der Vergangenheit dadurch erhalten, lassen uns eine viel tiefere Verbundenheit mit den Menschen verspüren, die vor uns gelebt haben. Sei es die Ururgroßmutter, die anmerkt, dass man die Hälfte des Fettes durch Butter ersetzen soll, weil sie es so gerne macht, oder der entfernte Onkel, der sich darüber beschwert, dass seine Uniform seit drei Wochen nicht trocknet, weil das Wetter dort, wo er mit der Armee stationiert ist, so schlecht ist – solche Stimmen aus der Vergangenheit sind viel authentischer als jedes Geschichtsbuch oder offizielle Dokument.

Unser Alltag scheint nicht immer von Bedeutung zu sein. Was für Kleidung wir tragen, wie wir zur Arbeit kommen und welche Blumen in unserem Garten wachsen – all das wissen wir ja. Aber hast du dir schon einmal alte Fotos angeschaut? Schau dir die Umgebung, die Kleidung und die Gegenstände genau an, die das Leben der Menschen auf diesen Fotos ausmachten. Sie erzählen eine ganz persönliche Geschichte.
Es scheint vielleicht so, dass niemand daran interessiert wäre, etwas über unser persönliches Leben zu lesen, aber versetze dich einmal in die Lage deiner Ururenkel oder stell dir vor, wie faszinierend es wohl wäre, die Gedanken und alltäglichen Erlebnisse eines Bauern aus dem 13. Jahrhundert zu lesen.

Unerzählte Geschichten erzählen
Tagebücher geben denen eine Stimme, die manchmal nicht gehört werden. Jeder erlebt Dinge ganz individuell, selbst bei einem weltweit wichtigen Ereignis. Über die Pandemie, die 2020 begann, werden bestimmt viele Aufzeichnungen aufbewahrt und viele kluge Artikel geschrieben. Aber genauso wichtig ist der Chor der Stimmen, die diese schwierige Zeit persönlich durchlebt haben.
Wenn du schon etwas über Anne Frank und ihr Tagebuch gelesen oder gehört hast, weißt du sicher, wie kraftvoll eine einzelne Stimme in Bezug auf ein historisches Ereignis sein kann. Nella Last schrieb in ihr Tagebuch: „Ich werde wohl nie verstehen wie es möglich ist, dass das Geschreibsel eines so gewöhnlichen Menschen von Wert ist.“ Nellas Tagebücher, in denen sie von ihren Erlebnissen in Großbritannien während des Zweiten Weltkriegs erzählte, sind inzwischen eine beliebte Buchtrilogie. Unabhängig davon, ob sie veröffentlicht oder nur von Familienmitgliedern aufbewahrt werden, bieten Tagebücher Einblick in die echten Erfahrungen echter Menschen. Wie Nellas und Annes Tagebücher zeigen, kommt das Tagebuchschreiben manchmal auch anderen Menschen zugute.
Persönliches Nachsinnen durch die Tagebuchführung
Nicht jedes Tagebuch sollte anderen zum Lesen gegeben werden. Ein Tagebuch zu führen kann eine wunderbare Quelle für persönliches Nachsinnen sein, manchmal sogar Jahre nachdem etwas Bestimmtes aufgeschrieben wurde. Wenn du ein Tagebuch führst, schreibst du es letzten Endes für dich und kannst selbst entscheiden, ob und wie du andere später an diesen Erinnerungen teilhaben lassen möchtest. Vielleicht möchtest du deine Lebensgeschichte eines Tages deiner Familie oder in einer Autobiografie zugänglich machen. Persönliche Tagebücher bieten eine großartige Möglichkeit, um sich an etwas zu erinnern.

Online-Tagebücher
Wir leben in einer Zeit, in der persönliche Geschichten häufig in Form von kurzen Kommentaren in sozialen Medien, in Statusmeldungen, auf Selfies und Fotos von Speisen auftauchen. All diese Schnappschüsse erzählen eine Geschichte über uns und die Welt, in der wir heute leben.
Das Online-Tagebuchschreiben ist eine Möglichkeit, wie du anderen näher und ausführlicher über Erfahrungen berichten kannst. Im Bereich „Erinnerungen“ von FamilySearch gibt es eine einfache Option, um ein eigenes Online-Tagebuch zu erstellen. Du kannst Fotos hochladen und deine Gedanken und Erinnerungen nach Themen ordnen. Sobald du etwas hinzugefügt hast, kannst du entscheiden, ob du es anderen zugänglich machen möchtest oder nicht.
Hast du „Erinnerungen“ von FamilySearch schon ausprobiert? Möchtest du damit beginnen, ein Tagebuch zu führen, oder machst du das bereits? Wie du auch Tagebuch führen möchtest, du kannst dir sicher sein, dass es dir und anderen Menschen unglaublich viel einträgt, wenn du deine Stimme zum Ausdruck bringst.