Reisen ist eine wunderbare Möglichkeit, mit anderen Menschen auf der ganzen Welt in Kontakt zu treten. Nichts eignet sich besser dazu, neue Kulturen, Traditionen, Menschen und Speisen kennenzulernen, als sie hautnah zu erleben. Durch Reisen kann man auch als Familie Verbundenheit schaffen und näher zusammenrücken, da man gemeinsam neue Erinnerungen schafft.
Schauen wir uns einmal genauer an, welche Vorteile das Reisen mit sich bringt und wie es dir helfen kann, tiefere Verbundenheit mit deiner Familie und anderen Menschen auf der ganzen Welt zu schaffen.
Sich mit der ganzen Welt verbinden
Durch sein Land zu reisen – und auch durch andere Länder –, ist eine der Lieblingsbeschäftigungen von JaKobi Burton, einem Maschinenbauingenieur, der im Mittleren Westen der Vereinigten Staaten lebt. Bisher hat er schon 44 der 50 US-Bundesstaaten und noch einige andere Länder bereist. Seine Reiseziele waren so unterschiedlich wie beispielsweise Island und das Navajo-Reservat.
„Andere Orte zu besuchen, lässt mich über den Tellerrand schauen“, findet er. „An einem unbekannten Ort zu sein, kann zwar ein wenig unbehaglich sein, aber es ist auch seltsam befreiend. Ich kann etwas Neues ausprobieren, sehen, wie die Menschen dort leben, neue Speisen probieren und die Welt aus einem anderen Blickwinkel betrachten.“
JaKobi ist der Meinung, dass ihm seine demutsvolle Einstellung geholfen hat, ein respektvoller Reisender zu sein. „Ich versuche, einfache Sätze in anderen Sprachen zu lernen, damit ich die Menschen bei sich richtig grüßen kann“, erklärt er. „Schließlich bin ich der Gast und ist es ihre Heimat. Selbst wenn ich ihre Sprache schlecht spreche, können sie sehen, dass ich mich bemüht habe, die Sprachbarriere zu überwinden.“
Ein weiterer großer Vorteil, den JaKobis Reisen mit sich bringen, ist, dass er nun eher bereit ist, etwas zu tun, was er zuhause normalerweise nicht tun würde. Er hat im Westen der USA Line Dance ausprobiert und ist weit über seine übliche Schlafenszeit hinaus aufgeblieben, um das isländische Nachtleben zu erleben. Das würden zwar nicht unbedingt neue Gewohnheiten, doch darum gehe es auch gar nicht, ergänzt er.
„Das Reisen hat meinen Horizont erweitert und mir verständlich gemacht, wie vielfältig die Welt ist“, sagt er. „Das hat mir eine neue Perspektive gegeben. Es gibt so viele verschiedene Menschen und so viele verschiedene Lebensweisen. Meine Lebensweise ist nicht die einzig richtige. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, sein Leben zu gestalten.“
Verbundenheit mit Kindern schaffen
Mit Kindern zu reisen, kann eine Herausforderung darstellen, aber es bringt auch viele Vorteile mit sich. Kinder, die viel reisen, werden oft anpassungsfähiger, einfühlsamer und begegnen kulturellen Unterschieden häufig mit mehr Respekt. Eltern oder andere Reisegefährten kann es viel Freude bringen, den jüngeren Familienmitgliedern zu helfen, Neues zu entdecken. Die gemeinsamen einzigartigen Erlebnisse beim Reisen können auch die Bindung zu den Kindern vertiefen.
So erging es zumindest Heather Nickerson, als sie ihre Tochter nach London mitnahm. „Wir verbrachten eine Woche damit, die Stadt zu erkunden und all die Sehenswürdigkeiten, Geräusche, den Prunk und all das Drumherum zu erleben, die nur dort zu finden sind“, erzählt Heather, die aus Washington D.C. stammt.
Heather, Geschäftsführerin von Artifcts.com, ist vom Wert von Erinnerungen so sehr überzeugt, dass sie ein Unternehmen gegründet hat, um diese zu bewahren. Sie wusste, dass die Reise ihre eigenen schönen Erinnerungen an ihr Studium in London wecken würde. Doch sie war überrascht, wie sehr sich das Schaffen von neuen Erinnerungen mit ihrer Tochter, die damals erst fünf Jahre alt war, auf sie selbst auswirkte.
„Ich konnte London mit ihren Augen sehen, und sie konnte sich anhand all dieser Orte endlich die Geschichten aus meiner Zeit dort vorstellen, die ich ihr erzählt hatte“, erläutert Heather. „Von der Fahrt mit dem Doppeldeckerbus vorbei am Big Ben und an Trafalgar Square bis hin zur Wachablösung und der britischen Teekultur – sie nahm jedes Detail auf und hin und wieder sagt sie über unsere gemeinsame Zeit: ‚Weißt du noch, als …‘. Wenn Sie sie heute fragen würden, wäre es immer noch eine ihrer Lieblingsreisen, und ich muss sagen, dass es auch eine meiner Lieblingsreisen ist.“
Verbundenheit mit der Vergangenheit schaffen
Wenn Penny Walters aus Bristol unterwegs ist, erfährt sie gern mehr über Ereignisse und Orte der Vergangenheit. Auf einigen ihrer bedeutsamsten Reisen war sie jedoch auf der Suche nach ihrer eigenen Geschichte.
„Ich wurde adoptiert“, erklärt Penny, Rednerin bei der in aller Welt mitzuverfolgenden Veranstaltung RootsTech Connect und Autorin des Buches The Psychology of Searching. „Da ich von meiner leiblichen Familie getrennt wurde, suche ich immer nach Verbindungen, und es macht mir nichts aus, weit zu reisen, um sie zu finden.“
Penny, die sich selbst als „sehr englisch“ bezeichnet, fand durch einen DNA-Test heraus, dass ihre leiblichen Eltern aus Wales beziehungsweise Irland kamen. „Jemand aus Amerika, dessen DNA mit meiner übereinstimmt, gab mir seinen Stammbaum, und ich konnte darin einen direkten Vorfahren von mir finden. So erfuhr ich also ganz unverhofft, dass Vorfahren von mir in Irland gelebt hatten. Bald darauf befand ich mich in einem Flugzeug nach Cork. Dort setzte ich mich vor die Haustür meiner Familie, die vor einer Hungersnot geflohen war.“
Während dieser Reise nach Irland fühlte sie sich auf unerklärliche Weise zu einem abgelegenen Küstenabschnitt hingezogen, wo Boote verlassen in einem Meeresarm lagen. „Als ich nach Hause kam, recherchierte ich, wo ich gewesen war, und stellte fest, dass von dort meine Vorfahren aus dem Kreis Kerry stammten“, erzählt sie. „Sie sammelten dort Austern ein.“
Da sie adoptiert wurde, hat Penny nicht schon früher im Leben erfahren, wer sie ist und woher sie stammt. Es gab keine Geschichten, keine eingerahmten Fotos oder Orte auf der Karte, die zu ihr gehörten. Sie musste sich ihre Herkunftsgeschichte aus den Entdeckungen, die sie über ihre Familiengeschichte gemacht hat, zusammensuchen. Dorthin zu reisen, wo ihre Vorfahren gelebt haben, hilft ihr, sich mit ihrer Herkunft noch verbundener zu fühlen. „Es nährt meine sehnsuchtsvolle Seele, zeigt mir, wer ich bin, und verbindet mich mit meinen Vorfahren.“
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