Von guten Traditionen kann jeder profitieren, vor allem aber Kinder. Traditionen – in der Familie, in einer größeren Gemeinschaft oder auch solche, die über Generationen weitergegeben werden – tragen dazu bei, dass eine gemeinsame Identität entsteht. Da es bei Traditionen um Wiederholung und Vorhersehbarkeit geht, können sie in dieser Welt, die so chaotisch und furchteinflößend erscheinen kann, ein Gefühl der Sicherheit vermitteln.
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Traditionen sind mehr als nur Routinen oder Gewohnheiten. Traditionen tragen dazu bei, Verbundenheit mit anderen und mit der Vergangenheit zu schaffen. Wir halten uns an Traditionen, um schöne Erinnerungen und ein Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen. Durch sie werden oft Werte wie Güte oder Teamarbeit gefeiert und vermittelt.
Einige Traditionen werden von vorangegangenen Generationen an uns weitergegeben. Andere entstehen wie von selbst. Viele Menschen schaffen neue Traditionen, um Angehörige oder Freunde so zusammenzubringen, wie es sich für sie am besten eignet.
Im Folgenden beschreiben drei Familien einfache Traditionen, die sie mit ihren Kindern geschaffen haben. Vielleicht inspirieren dich diese Traditionen ja, während du überlegst, welche Bräuche du mit deinen Lieben pflegen möchtest.
Traditionen in Verbindung mit gutem Essen

Neal und Becky Chandler aus North Carolina hatten die schwierige Aufgabe, die acht Kinder in ihrer Patchworkfamilie großzuziehen. Sie stießen auf eine Tradition, die ihnen das Leben ein wenig erleichterte – und dazu noch gut schmeckte.
„Neal und ich waren beide Lehrer, also arbeiteten wir die ganze Woche, während die Kinder in der Schule waren“, erzählt Becky. „Am Freitagabend waren wir alle stets erschöpft. Fünf oder sechs der jüngeren Kinder waren noch zuhause. Wir konnten es uns nicht leisten, oft mit ihnen essen zu gehen. Ein paar Mal bestellten wir freitags Pizza und machten einen Salat dazu. Das lief so gut, dass wir beschlossen, es weiterzuführen.“
Es gab bei der Pizzeria mindestens zehn Jahre lang eine Dauerbestellung der Chandlers. „Unser Sohn Brad holte am Freitagabend gern mit mir das Abendessen ab“, erinnert sich Becky. Er weiß noch, wie er auf dem Heimweg die warmen Pizzakartons auf seinem Schoß hielt, den Duft genoss und an die Pizzen dachte. Es war eine tolle Möglichkeit, die Woche zu beenden, zu verschnaufen und zusammenzusein.
Das führten wir noch fort, als die Kinder von der Uni nach Hause kamen“, erzählt Becky. „Jahre später flogen zwei der Kinder anlässlich des Geburtstags meines Mannes aus verschiedenen Teilen des Landes zu uns nach Hause. Beide gingen zu unserer Pizzeria und trafen dort unerwartet aufeinander. Wir gehen auch heute noch gerne hin und haben letzten Sommer sogar unsere Enkelkinder mitgenommen.“
Gute-Nacht-Rituale
Heather McClellan aus Ho-Chi-Minh-Stadt in Vietnam fand es schon immer schön, noch ein bisschen mit den Kindern zu kuscheln, bevor sie einschliefen. Vor knapp zwei Jahren wurde es dann zu einer ganz formellen Tradition. „Als die Coronapandemie anfing, konnten wir nicht mehr ausgehen. Jeden Abend kuschelten wir uns zusammen. Ich brachte ihnen Lieder bei. Manchmal bastelte ich sogar etwas, um die Lieder zu veranschaulichen.“
„Rexy, mein Jüngster, mag Lieder sehr“, fährt sie fort. „Er singt gerne aus Spaß ‚Du bist meine Mama‘ statt ‚Du bist mein Sonnenschein‘. Auch meine Tochter Pyper und ich ändern gerne die Liedtexte, auch wenn wir sie schon am nächsten Tag wieder vergessen haben.“
„Ich glaube, dass wir auf diese Weise eine ganz kostbare Form der Verbundenheit geschaffen haben, besonders in der Coronazeit“, meint Heather. „Anstatt über Ängste und Sorgen konnten wir uns immer mehr über Lieder und schöne Erinnerungen unterhalten. Dadurch hatten wir auch weniger Stress.“
Wenn Heather nicht zuhause ist, übernehmen ihr Mann Rich oder ihre zwei Ältesten, Felicity und Rory (der inzwischen aufs College geht), das Gute-Nacht-Ritual. „Felicity spielt normalerweise Gitarre und singt mit ihnen. Rory singt oder unterhält sich mit ihnen über ihre Woche. Es ist für jeden eine Zeit, in der die Verbundenheit mit den beiden jüngsten Mitgliedern unserer Familie wächst.“
Zusammenarbeiten

Justin und Angela Baker aus Ohio führen seit ein paar Jahren wöchentlich eine Aktivität mit ihren sechs Kindern durch. „Wir erledigen samstags die Hausarbeit“, sagt Justin. „Jeder macht sein Zimmer sauber, saugt Staub, räumt Wäsche weg und räumt einen Teil des Hauses auf. Manchmal gibt es eine besondere Gemeinschaftsaufgabe für die ganze Familie, zum Beispiel Holz für den Kamin stapeln.“
Die Tradition, am Samstag die Hausarbeit zu erledigen, stammte von Angelas Familie. Ihre Eltern waren beide berufstätig, aber am Wochenende konnten sie alle zusammenarbeiten. Die Bakers haben die Tradition so übernommen, dass sie in ihr Leben passt.
„Am Morgen fangen alle zu verschiedenen Zeiten an und das ist in Ordnung“, fährt Justin fort. „Sie müssen eben nur ihren Teil tun. Wir machen Gute-Laune-Musik an, damit es mehr Spaß macht. Die Kinder müssen einige gemeinsame Aufgaben unter sich aufteilen, was gut oder auch schlecht sein kann.“
Was motiviert sie, bei der Sache zu bleiben? „Sobald wir uns vergewissert haben, dass sie ihre Aufgaben erledigt haben, können sie ihre Videospiele spielen, die für das Wochenende vorbehalten sind“, antwortet er. Dann erklärt er: „Durch die Hausarbeit am Samstag eignen sie sich die Einstellung an, dass erst die Arbeit und erst dann das Vergnügen kommt. Sie lernen, wie gut alles laufen kann, wenn sie konzentriert und fleißig sind.“
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