Fünf Anregungen, wie man anderen helfen kann, Freude an der Tempelarbeit und der Familienforschung zu finden

Sorelle che si danno consigli

Haben Sie schon einmal erlebt, wie die Augen von jemandem aufleuchten, der seinem Familienstammbaum einen Vorfahren hinzufügt? Haben Sie schon erlebt, dass jemand für die Tempelarbeit für einen lieben Angehörigen auf der anderen Seite des Schleiers machtvoll Zeugnis abgelegt hat? Diese zählen zu den schönsten Erfahrungen, die man macht, wenn man jemandem bei der Tempelarbeit und der Familienforschung hilft.

Bestimmt haben die meisten von uns aber schon das Gegenteil erlebt: Man erwähnt das Thema Familienforschung nur und erntet Augenrollen oder Ausflüchte.

Wie überbrückt man die Lücke zwischen diesen beiden Einstellungen? Wie kann man anderen helfen, Desinteresse oder gar Widerstand in Begeisterung und Freude umzuwandeln? Hier sind fünf Vorschläge:

1. Bedenken Sie, dass Familienforschung eine geistige Arbeit ist.

Das Gebet spielt eine wichtige Rolle. Wenn Sie überlegen, wem Sie helfen könnten, bitten Sie den Herrn, Sie zu jemandem zu führen, der bereit ist. (Jemandem beizubringen, wie man Familienforschung betreibt, ist in dieser Hinsicht wie Missionsarbeit.) Sie können auch dafür beten, dass das Herz von jemandem erweicht wird, sodass er den Wunsch hat, Familienforschung zu betreiben.

Auch der Heilige Geist spielt eine entscheidende Rolle. Beten Sie darum, dass der Geist Sie führt, wenn Sie einen individuell angepassten Lektionsplan für jemanden zusammenstellen und sich mit demjenigen treffen. Hören Sie auf den Geist und ermutigen Sie denjenigen, dem Sie helfen, das Gleiche zu tun. Wenn man sich auf den Geist konzentriert, schwinden Zweifel und Ängste. So wird es auch unwahrscheinlicher, dass man sich auf die eigene Weisheit verlässt. Der Heilige Geist ist bei der Familienforschung entscheidend.

2. Passen Sie die Hilfestellung individuell an.

Finden Sie heraus, welche Ziele jemand hat, bevor Sie sich mit ihm treffen. Sie könnten überrascht sein! Passen Sie die Lektion an die jeweiligen Ziele an. Unterweisen Sie denjenigen so, dass er es versteht und es für ihn interessant ist. Halten Sie die Lektion kurz, damit es nicht zu viel wird.

John, ein hervorragender Forschender aus den Niederlanden, bereitete einmal sorgfältig einen Lektionsplan für sein bevorstehendes Treffen mit Jason vor. Er bat dann eine weitere Helferin, den Plan durchzusehen. John hatte sich vor allem auf Recherchefähigkeiten und Übersetzung konzentriert, aber ihre Rückmeldung veranlasste ihn, Änderungen vorzunehmen und Jason nun vor allem dabei zu unterstützen, die Lebensumstände seiner Vorfahren zu verstehen. Auch Geschichten und Berichte waren vorgesehen, damit Jason eine Verbindung zu seinen Vorfahren herstellen konnte.

Als sich John und Jason schließlich trafen und über Jasons Familie sprachen, spürten beide den Heiligen Geist. Die Geschichten über seine Vorfahren drangen Jason ins Herz und verstärkten in ihm den Wunsch, die Tempelarbeit für sie zu verrichten. Noch vor Ende des Treffens hatte er dem Familienstammbaum Namen hinzugefügt und Verordnungskarten für diese Angehörigen ausgedruckt.

3. Konzentrieren Sie sich auf Entdeckungen.

Man kann auf machtvolle Weise eine Verbindung zu seinen Vorfahren herstellen, wenn man etwas Neues in der Geschichte seiner Familie entdeckt. Außerdem kann man Freude verspüren, wenn man die Tempelarbeit für Vorfahren verrichtet.

Jill war Leiterin eines Centers für Familiengeschichte, als sich ein Mitglied aus ihrem Pfahl an sie wandte, Bruder Westwood. Er hatte das Gefühl, er solle sie um ihre Hilfe bitten, einen Namen für einen bevorstehenden Pionierszug zu finden. Sein Stammbaum war jedoch vollständig, und er hatte Zweifel, dass Jill jemanden finden würde.

Bevor Jill mit der Suche begann, sprach sie ein aufrichtiges Gebet. Sie bat darum, zu jemandem geführt zu werden, der sich die Segnungen des Tempels wünschte. Kurz danach wurde sie zu einer Familie geführt, der ein Kind im Familienstammbaum fehlte. Sie suchte im Internet und fand den Grabstein des vermissten Kindes: Es handelte sich um ein Mädchen namens Winnie. Dann durchsuchte sie Lokalzeitungen und fand ein wunderschönes Gedicht, das Winnies trauernder Vater ihr zu Ehren verfasst hatte.

Als sich Jill mit Bruder Westwood traf, leitete sie ihn an, damit er selbst die vermisste Tochter, den Grabstein und das Gedicht ausfindig machen konnte. Bruder Westwood war tief bewegt. Zusammen konnten sie Winnie dem Familienstammbaum hinzufügen, sodass sie an ihre Eltern gesiegelt werden konnte.

Bruder Westwood berichtet, was er dabei empfunden hat: „Mir hat sich unauslöschlich ins Herz geprägt, wie stark ich den Geist verspürt habe, als sich Jill mit mir in der Family History Library getroffen und mir gezeigt hat, wie sie Winnie gefunden hatte. Dann hat sie mir gezeigt, wie man eine Karte druckt, damit Winnie an ihre Eltern gesiegelt werden konnte. Als wir verschiedene Internetseiten und Hilfsmittel durchgesehen haben, hatte ich das Gefühl, meine Vorfahren kennenzulernen. Mein Herz hat sich ihnen zugewendet.“

4. Führen Sie, aber reißen Sie nicht die Kontrolle an sich.

Wenn wir andere bei der Familienforschung unterstützen, sind wir manchmal versucht, zu viel für sie zu tun. Wir fügen beispielsweise dem Familienstammbaum Namen und Quellen hinzu, anstatt ihnen zu zeigen, wie man diese Arbeit selbst verrichtet. Wenn jemand etwas nicht schnell genug am Computer erledigt, nehmen wir vielleicht selbst die Maus an uns und machen es für ihn.

Lola bat einen Berater um Hilfe, der dann jedoch alles übernahm und für sie erledigte. Schnell wechselte er von Bildschirm zu Bildschirm. Sie konnte nicht nachvollziehen, was er tat und warum. Anschließend wurde ihr klar, dass sie gar nichts gelernt hatte, was ihr helfen würde, ihre Familienforschung voranzubringen.

Wir unterweisen andere am besten, wenn wir ihnen helfen, selbst Erfahrung zu sammeln und das Selbstvertrauen zu gewinnen, eigene Namen finden zu können. Das kann Zeit und Geduld erfordern. Doch man findet eher Freude an der Familienforschung, wenn man selbst involviert ist und nicht einfach nur zusieht.
 

5. Legen Sie den Schwerpunkt auf den ganzen Segen.

Bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2017 hat Präsident Henry B. Eyring gesagt: „[Sie finden], wenn Sie der Eingebung folgen, mehr über die Geschichte Ihrer Familie zu erfahren, vielleicht heraus, dass ein entfernter Verwandter Ihnen sehr ähnlich sieht, Ihr Interesse an Büchern teilt oder Ihr Gesangstalent besitzt. Das könnte sehr interessant und sogar aufschlussreich sein. Aber wenn Sie an dieser Stelle aufhören, werden Sie spüren, dass etwas fehlt. Denn die Sammlung und Einigung der Familie Gottes erfordert mehr als nur herzliche Gefühle. Sie erfordert auch, dass heilige Bündnisse in Verbindung mit heiligen Handlungen des Priestertums geschlossen werden.“ („Wir sammeln die Familie Gottes“, Liahona, Mai 2017, Seite 21.)

So wie die Taufe ohne die Konfirmierung unvollständig ist, ist die Familienforschung ohne die heiligen Handlungen des Tempels unvollständig. Die größte Freude erlangen wir und unsere Familie durch die heiligen Bündnisse, die wir im Tempel schließen.

Erfährt man, welche Freude die Tempelarbeit und die Familienforschung mit sich bringen, stärkt dies das Zeugnis. Dann verspürt man einen größeren Wunsch, der Tempelarbeit und der Familienforschung einen höheren Stellenwert einzuräumen. Auf diese Weise trägt man dazu bei, die Familie Gottes zu sammeln und seiner Familie auf beiden Seiten des Schleiers unermesslichen Segen zu bringen.

 

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