„Die künstliche Grenze, die wir so oft zwischen Missionsarbeit und Tempelarbeit und Familienforschung ziehen, wird ausradiert. Dies ist ein einziges, umfassendes Erlösungswerk.“ – Elder David A. Bednar
Haben Sie je über den Zusammenhang zwischen Missionsarbeit und Familienforschung nachgedacht? Man könnte das für getrennte Arbeitsbereiche halten, aber in Wirklichkeit ist beides eng miteinander verknüpft. Als Mitglieder einer großen ewigen Familie sind wir mit einer wichtigen Rolle bei der buchstäblichen Sammlung Israels betraut. Dieser werden wir am besten gerecht, wenn die Liebe zu anderen und zu Gott unser Ansporn ist und wenn wir uns auf die Führung des Heiligen Geistes vorbereiten. Wenn dies die Grundlage ist, auf der wir bauen, kann Familienforschung ein wirkungsvolles Mittel bei der Bekehrung und der Aktiverhaltung sein.
Familienforschung bei der Missionsarbeit
In einem Vortrag bei der RootsTech 2017 bemerkte Präsident Russell M. Nelson: „Die Menschen haben den angeborenen Wunsch, etwas über ihre Vorfahren zu erfahren. Das kommt unseren Missionaren zugute.“
Weiter sagte er, dass viele nicht die Namen ihrer acht Urgroßeltern kennen. In diesem Zusammenhang führte Präsident Nelson aus: „Die Missionare können … vorschlagen: ‚Wir kennen jemanden in unserer Gemeinde, der Ihnen helfen könnte, [ihre Namen] herauszufinden.‘ … Dieser Bekannte aus der Kirche ist natürlich der Gemeindeberater für Tempel und Familiengeschichte.“
Unsere Berufungen verschaffen uns die großartige Gelegenheit, dass Freunde der Kirche und neue Mitglieder durch Familienforschung am Erlösungsplan mitwirken können. Wir können ihnen auf vielerlei bedeutsame Weise dabei helfen, Gottes Familie zu sammeln:
- Verinnerlichen Sie das Prinzip Namen finden, mitnehmen, Wissen weitergeben und die dazugehörigen Grundsätze.
- Befassen Sie sich intensiv mit der Ansprache „Wir sammeln die Familie Gottes“, die Präsident Henry B. Eyring bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2017 gehalten hat. Sinnen Sie nach und bitten Sie den Herrn, Sie in Hinblick auf die Lehre der Sammlung zu inspirieren und darauf, wie man anderen Menschen grundlegende Wahrheiten klar und verständlich darlegen kann.
- Betreiben Sie beständig selbst Familienforschung und besuchen Sie den Tempel zugunsten Ihrer verstorbenen Angehörigen. Wenn Sie das tun, werden Sie mehr im Einklang mit dem Geist und besser darauf vorbereitet sein, anderen zu helfen.
- Arbeiten Sie eng mit dem Gemeindemissionsleiter und den Vollzeitmissionaren zusammen. Präsident Russell M. Nelson sagte, wenn er heute Missionar wäre, dann würde der Gemeindeberater für Tempel und Familiengeschichte zu einem seiner besten Freunde zählen.
- Sagen Sie den Missionaren, dass Sie gerne bereit sind, Freunden der Kirche und neuen Mitgliedern bei der Familienforschung zu helfen.
- Sprechen Sie mit den Missionaren darüber, wie sie Familienforschung und Tempelarbeit dazu nutzen können, um mit anderen über das Evangelium zu sprechen.
- Unterstützen Sie die Missionare bei ihrer eigenen Familienforschung. Erläutern Sie ihnen, wie sie anderen anhand der sechs Grundsätze helfen können. Helfen Sie ihnen dann, das Gelernte weiterzuvermitteln.
- Nutzen Sie soziale Medien. Die sozialen Medien sind eine tolle Möglichkeit, Freunden der Kirche und Neubekehrten zu zeigen, wie sehr Ihnen die Familienforschung am Herzen liegt. Auch können Sie sie ermuntern, selbst damit anzufangen. Durch soziale Medien können wir Menschen erreichen, die ansonsten vielleicht unerreichbar wären.
- Machen Sie sich mit Hilfsmitteln wie diesen vertraut:
- Meine Familie: Geschichten, die uns zusammenführen
- Durch das Dienen im Tempel ewige Verbindungen in der Familie stärken
- Die Familie und der Tempel
Helfen Sie anderen, sich ebenfalls mit diesen Hilfsmitteln vertraut zu machen.
- Sorgen Sie für Schulungen. Wenn Sie ein Führungsamt innehaben, schulen Sie diejenigen, für die Sie verantwortlich sind, in Hinblick darauf, wie man sich Tempelarbeit und Familienforschung bei der Missionsarbeit und der Aktiverhaltung zunutze machen kann.
- Erklären Sie auch anderen Mitgliedern, wie man das Evangelium mithilfe von Familienforschung und Tempelarbeit verbreiten kann. Mit der Aufforderung „Erzählen Sie mir von Ihrer Familie!“ lässt sich ein Gespräch gut anfangen. Mitglieder können Freunden der Kirche auch die Website FamilySearch.org zeigen, damit diese mehr darüber erfahren, wie sie ihre Vorfahren finden können.
Neubekehrte durch Familienforschung stärken
Tempelarbeit und Familienforschung sind ein besonderer Segen für neue Mitglieder, denn dadurch können sie bei Schwierigkeiten, die ja unausweichlich kommen, besser standhaft bleiben. Auf der RootsTech 2017 hat Elder Dale G. Renlund in der Führerschaftsversammlung zum Thema Familienforschung erklärt: „Je mehr ein Neubekehrter sich an der Tempelarbeit und der Familienforschung beteiligt, desto eher bleibt er im ersten Jahr aktiv. Bei unseren Umfragen geben die Neubekehrten regelmäßig an, dass bei der stellvertretenden Taufe für verstorbene Vorfahren oder bei anderem, was sie in ihrer Familiengeschichte neu entdecken, die gleichen Gefühle hochkommen, die sie als noch nicht getauftes Mitglied gehabt haben. Durch diese Gefühle und Erinnerungen bauen sie einen Schutz gegen Herausforderungen in ihrem ersten Jahr als Mitglied auf.“
Sie können Neubekehrten auf verschiedene Weise dabei helfen, diesen Schutz aufzubauen und die geistigen Empfindungen, die sie bei ihrer Bekehrung gehabt haben, wiederzuerleben:
- Beziehen Sie sie aktiv in die Gemeinschaft ein. Gehen Sie nicht nur als Berater oder als Führungsbeamter auf neue Mitglieder zu, sondern als Bruder oder Schwester im Evangelium.
- Laden Sie den Geist ein. Erklären Sie den Neubekehrten, wie sie ihre Familie mithilfe der Macht des Heiligen Geistes, den sie nach der Taufe bekommen haben, sammeln können. Wenn der Geist zugegen ist, weisen Sie sie darauf hin. Dadurch können sie den Heiligen Geist besser in ihrem Leben erkennen.
- Konzentrieren Sie sich auf die ersten vier Generationen. Lassen Sie neue Mitglieder wissen und spüren, dass sie durch Familienforschung und den Dienst im Tempel Teil einer Familie in der Kirche werden, die viele Generationen umfasst.
- Lenken Sie den Blick der Neubekehrten zum Tempel. Elder Quentin L. Cook hat die Berater für Tempel und Familiengeschichte angewiesen, „mit dem Ziel im Blick zu arbeiten – den Mitgliedern dabei zu helfen, Namen ihrer Angehörigen in den Tempel mitzunehmen“. Wenn Neubekehrte heilige Handlungen im Tempel verrichten, bleiben sie leichter standhaft.
In ihrem Vortrag auf der RootsTech 2017 hat Schwester Wendy Nelson eine eindrückliche Aussage von Präsident George Q. Cannon wiedergegeben: „Diejenigen, die sich in diesen Letzten Tagen der Kirche anschließen, [tun] dies gerade deshalb …, weil ihre Vorfahren dafür beten, dass einer ihrer Nachkommen sich der Kirche anschließt, damit sie, die Vorfahren, durch einen Stellvertreter die für sie notwendigen heiligen Handlungen empfangen können.“
Wir können dabei helfen, diese Gebete zu beantworten, und dem Herrn bei der Sammlung seiner Familie zur Seite stehen, indem wir Freunde der Kirche und Neubekehrte bei der Familienforschung einbeziehen und unterstützen. Das Zeugnis dieser Menschen wird wachsen und sie werden Freude verspüren, wenn sie zu ihren Lieben jenseits des Schleiers eine Verbindung schaffen und ihnen dienen.