Selbst mit technischen Hilfsmitteln ist Familienforschung eine „geistige Arbeit“

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In einer Ansprache bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2017 sprach Präsident Henry B. Eyring vom Erscheinen Elijas bei Joseph Smith im Kirtland-Tempel 1836 (siehe LuB 110:13-16). Seither, so Präsident Eyring, „hat das Interesse daran, die eigene Familiengeschichte zu erforschen, rasant zugenommen. Die Zahl derer, die sich zu ihren Vorfahren nicht nur schlicht aus Neugier hingezogen fühlen, nimmt immer stärker zu.“ Präsident Eyring fügt hinzu, dass „überall auf der Welt … technische Verfahren für die Genealogie entstanden, die dieses Interesse unterstützen“ („Wir sammeln die Familie Gottes“, „Liahona“, Mai 2017, Seite 21).

Einige der technischen Fortschritte der jüngsten Zeit sind:

  • 1999: Die Kirche schaltet die Website FamilySearch.org frei.
  • 2006: Das Indexierungsprogramm wird gestartet, und hunderttausende Freiwillige beteiligen sich daran, Angaben aus historischen Aufzeichnungen zu übertragen, um sie durchsuchbar zu machen.
  • 2012: FamilySearch veröffentlicht die Funktion Familienstammbaum, einen offenen Stammbaum, der die Möglichkeit zur Zusammenarbeit bietet und hilft Doppeleinträge zu verringern.
  • 2014: FamilySearch geht Partnerschaften mit anderen Anbietern im Bereich Familienforschung ein und erleichtert damit den Zugang zu Aufzeichnungen und ermöglicht familiengeschichtliche Entdeckungen in einem Maße wie nie zuvor.

Es ist offenkundig, dass technische Verfahren die Familienforschung auf eine Art und Weise weiterentwickelt haben, die ansonsten unmöglich gewesen wäre. Dennoch macht Präsident Eyring deutlich: „Mir aber ist … bewusst geworden, dass selbst die beste Technologie Offenbarung vom Himmel … niemals ersetzen kann. Dieses Werk ist ein geistiges, und der Herr führt es durch seinen Heiligen Geist.“ („Wir sammeln die Familie Gottes“, Seite 22.) Wir nutzen diese Technologie am wirkungsvollsten, wenn wir uns vom Geist führen lassen.
Solange wir diesen Grundsatz beachten und ihn denjenigen nahebringen, denen wir behilflich sind, befinden wir uns in der besten Position, die technischen Wunder unserer Zeit optimal zu nutzen – Wunder, die uns bei dem großartigen Werk helfen, unsere Familien auf beiden Seiten des Schleiers zu sammeln.

Präsident Eyring veranschaulicht diese Wahrheit mit einem persönlichen Erlebnis:

„[Ich] arbeitete … an meiner Familiengeschichte. Neben mir saß ein Berater, und noch jemand half mir am Telefon. Auf dem Computerbildschirm vor mir hatte sich ein Problem aufgetan, das ich nie im Leben allein lösen konnte. Durch die Wunder der Technik waren mir die Namen von zwei Personen zugespielt worden, die vielleicht auf eine Tempelverordnung warteten. Das Problem war: Es waren zwei verschiedene Namen, doch bestand Grund zu der Annahme, dass es sich um dieselbe Person handelte. Meine Aufgabe war herauszufinden, was richtig war.

Ich bat meine Berater, es mir zu sagen. Sie sagten: ‚Nein, Sie müssen sich entscheiden.‘ Sie waren vollkommen überzeugt, dass ich die Wahrheit herausfinden würde. Der Computer hatte mich mit all seinen Fähigkeiten und Informationen dem Segen überlassen, zwei Namen auf dem Bildschirm anzustarren, die vorhandenen Angaben abzuwägen, auf andere Quellen zuzugreifen, im Stillen zu beten und herauszufinden, was die Wahrheit war. Als ich betete, wusste ich genau, was zu tun war – so, wie ich es bereits in anderen Situationen erlebt hatte, als ich mich auf die Hilfe des Himmels verlassen musste, um ein Problem zu lösen.“ („Wir sammeln die Familie Gottes“, Seite 22.)

Präsident Eyring schlussfolgerte: „Wir wissen nicht, zu welch wunderbaren Erfindungen Gott den Menschen noch inspirieren wird, um das Werk der Sammlung seiner Familie zu unterstützen. Doch so wunderbar diese Erfindungen auch sein mögen: Ihre Nutzung wird den Geist erfordern, der in Menschen wie Ihnen und mir wirkt.“ („Wir sammeln die Familie Gottes“, Seite 22.)

Während Sie sich darauf vorbereiten, andere bei der Sammlung ihrer Familie zu unterstützen, überlegen Sie, wie Sie den Geist bei Ihrer Vorbereitung nutzen können und wie Sie anderen in der Zeit, die Sie miteinander verbringen, dabei helfen können, den Geist zu erkennen.

 

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