Interessante Fakten und Legenden über Ellis Island

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Obwohl Ellis Island inzwischen nur noch ein Relikt der Vergangenheit ist, faszinieren die Fakten, Zahlen und Legenden rund um Ellis Island die Menschheit bis heute. Grund für diese Faszination ist wahrscheinlich, dass Ellis Island während einer der größten Migrationsperioden der Weltgeschichte als Einreisehafen für Millionen von Menschen diente.

Wenn du und deine Eltern in den Vereinigten Staaten geboren wurdet, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass einer deiner Vorfahren auf dem Weg in seine neue Heimat über Ellis Island gekommen ist.

Mit anderen Worten: Ellis Island ist nicht nur ein wichtiges Kapitel in der amerikanischen Geschichte, sondern könnte auch ein wichtiges Kapitel in deiner Familiengeschichte sein.

Erfahre anhand der folgenden Liste mit Fakten und Falschaussagen über Ellis Island ein wenig darüber, was deine Vorfahren dort erlebt haben. Dann schau nach, ob FamilySearch dir helfen kann, ihre Einwanderungsunterlagen zu finden.  

1. Die Einwanderungsbeamten auf Ellis Island haben den Namen meines Vorfahren wahrscheinlich geändert, damit er amerikanischer klingt.

Einwanderer warten auf Bänken auf Ellis Island

Das ist falsch. Die Einwanderungsbeamten auf Ellis Island haben selten etwas aufgeschrieben – zumindest, was Namen betrifft. Sie stellten den Einwanderern lediglich die gleichen Fragen, die sie bereits vor Antritt der Schiffsreise für die Passagierliste beantworten mussten. Damit sollten die Identität des Einwanderers und die Gründe für die Einreise in das Land bestätigt werden.

Wer hat also die Namen geändert? Höchstwahrscheinlich waren es die Einwanderer selbst – um ihre Integration in die Gesellschaft oder vielleicht auch die Aussprache ihrer Namen zu erleichtern. Diese Änderungen sind aber wahrscheinlich nachträglich vorgenommen worden.  

2. Fast alle heute in den USA lebenden Menschen haben Vorfahren, die durch Ellis Island gekommen sind.

Das ist natürlich falsch. Ellis Island war nur von 1892 bis 1954 in Betrieb. Wenn deine Vorfahren also vor 1892 oder nach 1954 eingewandert sind, sind sie höchstwahrscheinlich woanders angekommen und ins Land eingereist.

Experten schätzen, dass zwischen 33 und 40 Prozent aller Amerikaner einen Vorfahren haben, der über die Einwanderungsbehörde auf Ellis Island in die Vereinigten Staaten eingereist ist.

3. Das Schlangestehen für die Einreise nach Amerika auf Ellis Island war eine lange und beschwerliche Angelegenheit.

Einwanderer in der Warteschlange auf Ellis Island

Diese Aussage ist teils wahr, teils falsch – je nachdem, was du unter „lange“ verstehst. Die meisten Einwanderer durchliefen Ellis Island in drei bis fünf Stunden. Wenn sie an der Reihe waren, mussten sie am Schalter eine Reihe von Fragen zu ihren Absichten beantworten. Dann wurden sie von einem Arzt untersucht. Es stimmt zwar, dass diejenigen, die die ärztliche Untersuchung nicht bestanden, von der Behörde festgehalten und möglicherweise nach Europa zurückgeschickt wurden, aber die ärztliche Untersuchung dauerte im Durchschnitt nur etwa sechs Sekunden.

4. Alle Einwanderer, die in dieser Zeit aus Europa nach New York kamen, haben Ellis Island durchlaufen.

Das ist falsch. Wer in der ersten oder zweiten Klasse reiste, wurde vor Ellis Island von Bord gelassen und ging äußerst schnell durch eine spezielle Einwanderungseinrichtung – sozusagen ein spezielles Zollamt für Leute mit Geld.

Reisende der niedrigeren Klasse – also Passagiere aus dem Zwischendeck – wurden zur Abfertigung in der Regel nach Ellis Island geschickt.

Gebäude auf Ellis Island

5. Ellis Island erhielt den Spitznamen „Insel der Tränen“, weil so viele Menschen abgewiesen und nach Europa zurückgeschickt wurden.

Auch diese Aussage ist teils wahr, teils falsch. Wer eine der Untersuchungen auf Ellis Island nicht bestand, hatte sicherlich einen Grund, Tränen zu vergießen. Aber nur zwei Prozent der Ankömmlinge wurden letztendlich zurückgeschickt. Für 98 Prozent der eingetroffenen Einwanderer war Ellis Island im wahrsten Sinne des Wortes die Insel der Hoffnung.

6. Die Aufzeichnungen über die Einwanderung meiner Vorfahren können zu unglaublichen Entdeckungen über meine Familiengeschichte führen.

Eine junge Einwanderin

Diese letzte Aussage ist definitiv zutreffend! Die Einwanderungsunterlagen deiner Vorfahren sind historische Schätze – für dich, deine Kinder und all deine anderen Verwandten. Sie symbolisieren einen Schlüsselmoment der Aufopferung, der Ausdauer und des Optimismus aus der Geschichte deiner Familie.

Diese Aufzeichnungen können auch Informationen über deine Vorfahren enthalten, die du in keiner anderen Quelle findest – Details über Beruf, Aussehen, Heimatland und sogar Verwandte.

Es gibt drei kostenlose FamilySearch-Datenbanken, die du nach Aufzeichnungen aus Ellis-Island durchsuchen kannst. Erfahre Näheres in diesem Artikel von FamilySearch oder rufe die Datenbanken direkt über die nachstehenden Links auf:

Das Thema dieses Artikels und ein Teil des Inhalts stammen aus Kathy Tarullos Vortrag „Ellis Island: Myths and Truths“ aus der BYU-Konferenz zum Thema Familiengeschichte und Genealogie aus dem Jahr 2019.

Diese Konferenz findet jährlich statt und bietet Kurse für Familienforscher und andere, die mehr über ihre Vorfahren erfahren möchten. Rufe immer mal wieder die Website der BYU-Konferenz auf, um Ankündigungen über den Zeitplan für das nächste Jahr zu sehen und herauszufinden, wann du dich registrieren kannst.

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