Einreicher: 10 Januar 2016 von Peter Heiniger Geschlecht von Eriswil, Wyssachen, Dürrenroth, Affoltern; Bern; Schweiz Über die Herkunft der Familie Heiniger lässt sich nichts Sicheres aussagen. Die erste Familie mit dem Ehepaar Andreas Heiniger und Apollonia (eigentlich „Apollungia“) Thurnherr erscheint im Jahr 1564 im Taufregister von Dürrenroth, wohnte aber wahrscheinlich in Heimigen, das heute zur Gemeinde Wyssachen gehört. Um 1580 lebten in Wyssachen und Dürrenroth etwa drei Familien mit diesem Namen, in Affoltern eine und in Eriswil eine oder zwei. Der Name „Heimigen“ wird in einem Urbar auch „Heinigen“ geschrieben und steht sicher mit dem Familiennamen in Verbindung. Eine Vermutung könnte deshalb sein, dass es sich bei den Vorfahren um württembergische Einwanderer handelt, die nach dem Schmalkaldischen Krieg aus Heiningen wegzogen und den Ortsnamen als Familien- und Flurnamen mitbrachten. Für diese Vermutung sprechen zwei Gründe: 1.Das Datum der Einwanderung um etwa 1550 Das Taufregister von Dürrenroth beginnt im Jahr 1563. Die Ahnentafel zeigt aber, dass die erste Familie Heiniger damals schon etwa sieben Kinder hatte, was auf eine Eheschließung um 1545 hinweist. Von 1547 bis 1551 war Heiningen (im Landkreis Göppingen in Baden-Württemberg, Deutschland) von spanischen Söldnern besetzt, welche übel hausten und vielen Bauern die Lebensgrundlage raubten. Es ist naheliegend, dass Familien flüchteten und eine oder mehrere in den reformierten Teil der Schweiz zogen, wo seit langer Zeit alemannische Einwanderer lebten. Die hügelige Gegend rings um Huttwil war damals noch weitgehend bewaldet. Neue Siedler suchten sich einen lichten Fleck für den Hausbau und rodeten Wald, um Ackerland zu gewinnen. Als arme Bauern auf Einzelhöfen waren sie von Abgaben befreit und sind deshalb nicht in den Urbarien aufgeführt. 2.Die Familiennamen „Thurnherr“ ist kein bernischer Name. Das mittelhochdeutsche „Thurn“ bedeutet „Turm“ und ein Turmwächter kommt aus einer Gegend mit Türmen, was auf Württemberg zutrifft. Das Deutsche Familiennamenlexikon führt den Namen nicht auf. Heute kommt er in Esslingen (Nachbarkreis zu Göppingen), Tübingen und besonders in Ravensburg und dem Bodenseekreis vor, in der Schweiz vor allem in St. Gallen. Eine Rückverfolgung der Apollonia Thurnherr (mit einem geschätzten Geburtsjahr von 1527) ist nicht möglich, da die Kirchenbücher erst später beginnen (Esslingen um 1565, Heiningen um 1575), aber ich werde sie trotzdem noch anschauen, ebenso vielleicht einige Dokumente im Landesarchiv Stuttgart. Vermutlich heiratete Apollonia Thurnherr ihren Mann in ihrer Heimat und dieser trug einen anderen Namen, bevor er in der Schweiz den Namen „Heiniger“ erhielt. Die weitere Ausbreitung der Familie Heiniger lässt sich nicht lückenlos verfolgen. Zwar scheint der erste Einwohner in Affoltern mit diesem Namen (Jakob, geboren um 1549) ein Sohn von Andreas Heiniger und Apollonia Thurnherr zu sein, aber wer sich wann in Eriswil niedergelassen hat, ist unbekannt. Beim Brand des Pfarrhauses in Eriswil im Jahr 1631 ist das erste Kirchenbuch vernichtet worden, sodass alle Kindertaufen und Heiraten zwischen etwa 1565 und 1633 fehlen. Wahrscheinlich haben sich Nachkommen der Familie Andreas Heiniger – Apollonia Thurnherr um 1580 in Eriswil niedergelassen. In dieser Familie fehlen Kinder von 1553 bis 1559 sowie Vornamen wie Ulrich, Ludwig und Barbara. Die Nachkommen der etwa drei zum Teil verlorenen Generationen wären dann Hans, Ulrich, Ludwig und Jakob, die jetzt den Anfang von Ahnenlinien in Eriswil bilden. Die Gemeinde Wyssachen gehörte bis 1947 zur Kirchgemeinde Eriswil und deshalb sind die Taufen und Heiraten in den dortigen Kirchenbüchern eingetragen.