Anna Elisabeth Louise Knöppel, * 09.01.1889 in Dodenhausen, † 04.12.1977 in Elsdorf. Pate: Louise Knöppel (vh.Hecker). Louise (selbst gewählte Schreibweise "Luise") bekam als Konfirmationsgeschenk ein Spinnrad geschenkt, das sie bis lange Zeit nach dem 2. Weltkrieg nutzte. Heute steht das Spinnrad auf dem Kaminsimms im Hause ihres Enkels Helmut. (Stand: 2009) Luise sollte in Dodenhausen verheiratet werden, wollte aber nicht. Deshalb folgte Sie ihrem Bruder Hans nach Köln und traf bei Fa. Pohlig, in der sie in der Werkzeugausgabe arbeitete, auf Theodor Geuer. Luise war eine vielseitige, fleißige und einfallsreiche Frau. Zwischen den Weltkriegen besserte sie das Familieneinkommen durch da Austragen von Zeitungen auf. Dabei reichte ihr Revier von Köln-Klettenberg bis über die andere Rheinseite nach Deutz. Sie nähte Kleidung für die Familie, besonders natürlich für ihre Kinder, und fürNachbarn, denen sie diesen Dienst oft unentgeltlich erwies. Nach dem 2. Weltkrieg hielt sie in dem von ihrem Sohn Hans erbauten Gartenhaus, in welchem sie auch wohnte, ein Schaf für die Gewinnung der selbst benötigten - und selbst gesponnenen - Strickwolle und eine Ziege für die tägliche Milch. Etliche Hühner sorgten für die zum Backen des Sonntagskuchens benötigten Eier und für einen gelegentlichen Sonntagsbraten. Fließendes Wasser gab es nicht. Dies wurde aus einer Schwengel-Handpumpe in der vorderen Ecke des Gartens gefördert. Sie litt seit Mitte der 60ger viele Jahre an einer schmerzhaften Gesichtsrose. Seit 01.04.1972 wohnte Sie in einem kirchlichen Pflegeheim der Pfeiffer und Langen Stiftung in Elsdorf, das zwischen Köln und Düren lag und in den 1990er Jahren wegen des Braunkohletagebaus verlegt wurde.. Erinnerung von Elisabeth Geuer (März 2005) Meine liebe Mutter hatte mir einmal erzählt, wie ihre Aussteuer in der Inflation 1923 verloren gegangen ist. Da Mutter von den Eltern verheiratet werden sollte, wie es damals so üblich war, ist mutter zu ihrem Bruder Hans nach Köln gefahren. Dort hat sie auch den Mann, den sie liebte gefunden, unseren Vater. Sie waren glücklich und hatten schon schon zwei Söhne. Vater war Eisenbahner und Mutter hat vielerlei Arbeit angenommen. Darunter war auch eine Anstellung in einem Zigatrrenladen auf dem Gottesweg in Köln-Klettenberg. Als sie hörte, dass der Besitzer das haus und den Laden verkaufen wollte, erinnerte sie sich daran, dass ihr ihre Aussteuer noch zustand. Sie wollte zum Kauf des Hauses Bargeld aufbringen. Ihre Aussteuer bestand aber aus Naturalien wie Land, Kühe, Schweine usw.und der Verkauf verschlang einige Zeit. Sie schloss mit dem jüdischen Besitzer einen damals durchaus üblichen Vertrag auf Handschlag. Danach fuhr sie nach Dodenhausen um ihre Aussteuer umzusetzen. Als sie mit dem erlösten Geld wieder nach Köln zurück kam, hatte der Besitzer das Haus bereits an jemand anderes verkauft und Mutter stand da mit ihrem Inflationsgeld. Sie hatte alles verloren. In diesem Jahr bin ich geboren. Sie bekam zu ihrer Konfirmation 1921 ein Spinnrad geschenkt. Ursula Henn erinnert sich 2005 daran, wie ihr Tante Luise damit das Spinnengelehrt hat. Derzeit (2005) befindet sich das Spinnrad bei ihrem Enkel Helmut Geuer in Tutzing.