Zehn Gebote für den Prüfer

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Aus den meisten Beschwerden seitens der Indexierer lesen wir heraus, dass ihrer Meinung nach die von ihnen abgelieferte gute Arbeit durch schlechtes Prüfen wieder zunichte gemacht wird, und zwar deshalb, weil die Anweisungen zu den jeweiligen Projekten im Allgemeinen nicht beachtet worden sind. Wie lässt sich dieses Problem lösen? Einigen Indexierern zufolge bliebe wohl nichts anderes übrig, als bestimmte Prüfer öffentlich auszupeitschen und sie dann lebenslang zu verbannen. Doch das ist natürlich keine Lösung für das Problem, das zwei Seiten hat: Erstens brauchen wir Prüfer (und zwar mehr denn je zuvor), um Aufzeichnungen veröffentlichen zu können, und zweitens muss das Prüfen sorgfältig durchgeführt werden, damit Dokumente, die veröffentlicht werden, auch gefunden werden können.

Hier ist ein Vorschlag. Nennen wir ihn die „Zehn Gebote für das Prüfen“. Behalten Sie im Hinterkopf, dass der Kern dieser ehrenamtlichen Arbeit darin besteht, dass jeder eigenverantwortlich tätig sein muss. FamilySearch kann unmöglich jeden ehrenamtlichen Helfer beaufsichtigen und das werden wir auch gar nicht erst versuchen. Wir stellen für die ehrenamtlichen Helfer weiterhin Mittel und Verfahrensweisen bereit, damit sie ihre Arbeit verbessern können, doch muss ein hohes Maß an Eigenverantwortung herrschen, wenn der herrliche Traum, nämlich alle genealogischen Aufzeichnungen, die es in der Welt gibt, zum Segen aller zu veröffentlichen, wahr werden soll.

Unsere Zehn Gebote sind natürlich sehr viel weniger wichtig als die echten, doch führen wir sie nachstehend in aller Bescheidenheit und unverbindlich für all diejenigen auf, die es auf sich nehmen, Prüfer bei FamilySearch zu werden.

Die Zehn Gebote für das Prüfen*

  1. Du sollst erst ein richtig guter Indexierer sein, bevor du dich ans Prüfen machst (das heißt für gewöhnlich, man muss mindestens 2000 Einträge indexiert und ein Prüfergebnis von 94 Prozent oder besser erzielt haben).
  2. Du sollst ein Projekt nicht prüfen, bevor du nicht mindestens 20 Sätze aus diesem Projekt indexiert hast.
  3. Du sollst ein Projekt nicht prüfen, ehe du dir nicht alle Anweisungen dazu langsam und vollständig noch einmal durchgelesen hast.
  4. Du sollst nicht meinen, dass man für das Prüfen vollkommen sein müsse. Es ist nicht leicht, sich für einen von zwei plausiblen Indexierungswerten zu entscheiden, doch irgendjemand muss diese Aufgabe übernehmen. Gib dein Bestes und mach weiter!
  5. Du sollst nicht meinen, es gäbe immer die richtige Antwort. Manchmal kann man eine Handschrift einfach nicht entziffern. In einem solchen Fall hält man sich an die Richtlinien in den Übungen mit Anleitung zur Indexierung; darin erfährt man, wann und wie man Platzhalter anstelle von unleserlichen Buchstaben verwendet.
  6. Du sollst keine Projekte prüfen, deren Sprache du nicht hinlänglich sprechen oder schreiben kannst. Lass dich zuerst in Hinblick auf ein solches Projekt vom Gruppenadministrator, dem Leiter der Indexierung im Pfahl oder direkt von FamilySearch schulen.
  7. Du sollst neben dem Prüfen weiterhin indexieren, damit du nicht aus der Übung kommst.
  8. Du sollst die Qualität nicht zugunsten der Quantität herschenken! Es ist ja toll, wenn man viel schafft, doch profitiert niemand von einer nachlässig durchgeführten Prüfung.
  9. Du sollst nicht mit dem Prüfen aufhören, nur weil du meinst, du seist dafür nicht gut genug. Es stehen vielerlei Hilfen bereit, dank derer man seine Fähigkeiten verbessern kann.
  10. Du sollst wissen, dass dir rund um den Globus viele Menschen dafür dankbar sind, dass du ihnen dabei hilfst, ihre Vorfahren zu finden.

Diese „Gebote“ mögen vielleicht etwas gekünstelt klingen, doch wenn man sich daran hält, sind sie eine riesengroße Hilfe. Aber auch hier dreht sich alles um die Eigenverantwortung. Jeder, der sich entsprechend dieser Tipps verhält, wird ein erfolgreicher Prüfer und schenkt allen, die Genealogie betreiben, einen unschätzbar wertvollen Dienst.
Ein Prüfer, der sich nicht an diese Richtlinien halten möchte, wird sich hoffentlich wieder aufs Indexieren verlegen oder eine andere sinnvolle Tätigkeit suchen, wie er anderen dienen kann. Ob Sie nun ein Prüfer oder ein Indexierer sind, Sie tragen dazu bei, die Indexierungsbemühungen von FamilySearch voranzubringen, und die übrigen Forschenden sind Ihnen sehr dankbar dafür.

Dies ist der vierte Beitrag in einer Reihe von Artikeln über das Prüfen.

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