Bei der RootsTech 2018 gaben Führer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage den Beratern für Tempel und Familiengeschichte, den Priestertumsführern und den Mitgliedern des Gemeinderats Anleitung und Rat. Sie sprachen darüber, wie man mithilfe der Familienforschung Menschen unterweist und stärkt.Lesen Sie nachstehend die schriftliche Fassung der Führerschaftsschulung mit Schwester Jones und Elder Hallstrom, oder sehen Sie sich auf RootsTech.org das Video davon an.
Schwester Joy D. Jones
Es ist mir eine Ehre, heute Abend bei Ihnen zu sein. Gemeinsam wollen wir darüber nachdenken, wie sich die heranwachsende Generation daran beteiligen kann, ihre Vorfahren zu entdecken, zu sammeln und zu verbinden. Kinder finden es toll, mehr über ihre Vorfahren zu erfahren.
Geschichten aus der Familie können ihnen wichtige Lektionen vermitteln und ihnen helfen, Kraft zu entwickeln, die dann eine Grundlage bildet, auf die sie ihr Leben lang zurückgreifen können. Unser Prophet, Präsident Russell M. Nelson, hat gesagt: „Es ist wunderbar, das Herz der Kinder ihren Vätern zuzuwenden, indem man auf anschauliche und einprägsame Art und Weise wichtige Geschichten aus der Familie erzählt.“
Kinder fühlen sich von lehrreichen Geschichten aus der Familie angesprochen und finden es toll, Vorfahren zu entdecken. Die Berater für Tempel und Familiengeschichte können die jungen Menschen mit der Welt der Familienforschung vertraut machen – zusammen mit ihren Eltern und weiteren Familienmitgliedern. So wie Ihnen ist auch mir klar, dass die Arbeit mit Kindern vielleicht anderer Methoden bedarf als die Arbeit mit Erwachsenen.Aber ich verspreche Ihnen, dass es die Mühe und auch die Anpassungen und die Kreativität, die notwendig sind, wert ist. Außerdem kann es Spaß machen. Eine denkwürdige Geschichte aus der Familie nachzuspielen, etwas über die Kultur seiner Familie zu erfahren, Familienrezepte zu entdecken, sich Bilder aus der Kindheit von Angehörigen anzusehen oder auch über die vier Generationen zu sprechen, die einem vorangegangen sind, und sie in das Heft „Meine Familie“ einzutragen, sind alles einfache Möglichkeiten, die Beziehung zu den eigenen Kindern zu stärken.
Präsident Nelson hat jedoch erklärt: „Falls es uns irgendwann lediglich darum geht, Geschichten und Fotos zu sammeln, wenn wir unsere Vorfahren kennen und Wunderbares über sie wissen, sie jedoch ohne die heiligen Handlungen für sie im Jenseits sich selbst überlassen, wird ihnen unser Zeitvertreib nichts nützen; sie werden weiterhin im Gefängnis der Geister bleiben.“
Inwiefern ist es also von besonderem Nutzen, wenn die Kinder sich an der Familienforschung beteiligen, also sich nicht nur mit den Geschichten aus ihrer Familie vertraut machen, sondern auch mithelfen, diese geliebten Vorfahren zu befreien? Erstens stellen Eltern oft fest, dass ihre Kinder dadurch selbstbewusster werden. Studien zeigen sogar, dass Kinder, die besser mit den Geschichten aus ihrer Familie vertraut sind, belastbarer, selbstbeherrschter und weniger ängstlich sind.

Zweitens fühlen die Kinder sich zu etwas zugehörig, das ihr Selbst übersteigt. Durch die Familienforschung wird man sich der eigenen generationsübergreifenden Identität bewusst, die dazu beiträgt, die Generationen aneinander zu binden.Drittens bewegt die Familienforschung die Kinder dazu, zu beten, und hilft ihnen, besser zu verstehen, wie man auf den Geist hört. Am Anfang können sie vielleicht noch nicht jeden Aspekt der Familienforschung umsetzen. Doch sie lernen, wie man um den Geist betet, auf ihn hört, und dann den Eingebungen, die man empfängt, Vertrauen schenkt.
Viertens können Kinder einen ganz entscheidenden Einfluss auf ihre Angehörigen haben, wenn sie sie dazu ermuntern, sich daran zu beteiligen, Vorfahren zu entdecken, zu sammeln und dann zu verbinden, indem sie im Tempel heilige Handlungen erledigen. Familienforschung ist Missionsarbeit.Fünftens haben Kinder oft einen reinen und schlichten Glauben, der ihnen bei der Familienforschung zum Erfolg verhilft.Sechstens lernen viele Mitglieder der Kirche die Segnungen der Familienforschung erst später im Leben kennen. Während unsere Kinder schon in jungen Jahren lernen, wie man Familienforschung betreibt, machen sie Erfahrungen, die auf Jahre hinaus in ihrem Herzen verbleiben und positive Gewohnheiten fürs ganze Leben hervorbringen.Siebtens reichen jetzt auch bereits PV-Kinder Namen beim Tempel ein, entweder, damit ihre Angehörigen dann die heiligen Handlungen erledigen, oder in Vorbereitung auf den eigenen zwölften Geburtstag, an dem sie einen Tempelschein mit eingeschränkter Geltung erhalten können und die Taufen und Konfirmierungen selbst erledigen können.
Kinder, die schon Erfahrung mit der Familienforschung gesammelt haben, freuen sich darauf, in den Tempel zu gehen, und zwar nicht nur, um die Heiligkeit des Hauses des Herrn zu erleben, sondern auch, weil sie sich mit ihren Vorfahren verbunden fühlen und für sie die heiligen Handlungen erledigen wollen.
Den Eltern wird wärmstens empfohlen, ihre Kinder nach Möglichkeit beim ersten Tempelbesuch und auch bei den darauffolgenden Besuchen zu begleiten. Nachdem die Kinder an den heiligen Handlungen Taufe und Konfirmierung mitgewirkt haben, können die Eltern und andere Angehörige die verbleibenden heiligen Handlungen erledigen.

Ich bezeuge, dass unser Vater im Himmel diesen besonderen Weg bereitet hat, wie unsere Kinder besseren Schutz, mehr Macht, der Sünde zu widerstehen, und eine tiefer verwurzelte Liebe zu ihrer Familie erhalten können, während sie lernen, ihre Vorfahren zu entdecken, zu sammeln und im Tempel zu verbinden.Kinder können im Erlösungswerk eine wesentliche Rolle spielen. Sie können uns führen, indem sie an dieser inspirierten Sache mitwirken, das Herz der Väter wieder den Söhnen zuzuwenden und das Herz der Kinder den Vätern. Im Namen Jesu Christi. Amen.Sehen wir uns jetzt an, wie zwei Berater für Tempel und Familiengeschichte die Familie Morrison zuhause besuchen. Achten Sie bitte insbesondere darauf, wie diese Berater sich gebeterfüllt darauf vorbereiten, die Morrisons behutsam so anzuleiten, dass sie Erlebnisse beim Entdecken haben.
Ich heiße Julene Davidson. Ich bin Beraterin für Familiengeschichte. Man braucht nicht jemanden, der schon sein ganzes Leben lang Ahnenforscher ist. Man braucht lediglich jemanden, der bereit ist, dazuzulernen. Ich schätze, ich bin jemand, der andere begeistern kann.
Alles klar. Wisst ihr noch, worüber wir gesprochen haben? Unsere Besucher heute helfen uns ein bisschen bei der Familienforschung.Für die jüngeren Kinder machen wir am besten ein Rollenspiel.
Ich kümmere mich um die Kinder. Wollt ihr Geschichten nachspielen und euch verkleiden?

Ja.Und Indianer sein?
Kommt, gehen wir hoch!Jim ist ein feiner Kerl. Man erkennt gleich, dass er ein starkes Zeugnis hat. Er wollte schon immer damit anfangen, er ist nur noch nicht dazu gekommen.In unserem Rollenspiel ging es um meine Urururoma und die Indianer, die ihr Haus überfallen haben. Sie hat sich im Keller versteckt und die Indianer haben sie nicht gefunden.
Wo ist …?Wo ist der …?Eine ihrer Herausforderungen wird etwas sein, das vielen Mitgliedern Schwierigkeiten bereitet: Wenn man schon einen festen Stand in der Kirche hat, in den Tempel geht, vom Abendmahl nimmt und alles tut, was man kann, empfängt man dafür bereits Segnungen. Deshalb kann man sich manchmal schwer vorstellen, wie es noch viel besser sein kann.Das sind ja meine Ururur…Steht da, dass er Schmied war?
Sieht so aus.Es war einfach super, mit Landon danach zu suchen und gemeinsam diese Hinweise zu entdecken.Jetzt hat es mich gepackt! Es ist mehr als nur Neugier. Ich möchte diese Leute zum Tempel bringen.
Elder Donald L. Hallstrom
Ich bin dankbar, an dieser Führerschaftsversammlung teilnehmen und neben Schwester Jones ein zusätzlicher Zeuge dafür sein zu dürfen, wie die Familienforschung Kindern ein Segen sein kann. In dem Video haben wir gesehen, wie man erfolgreich Kinder für die Familienforschung begeistert und sie durch diese Erfahrung sowohl informiert als auch inspiriert werden können. Das ist ganz entscheidend, wenn wir unsere Kinder und Jugendlichen unterweisen und erbauen.Während die Kinder in geistiger Hinsicht reifen, ist es unerlässlich, dass sie eigene Erlebnisse haben, bei denen sie den Einfluss des Heiligen Geistes verspüren. Auf diese Weise bekehren sie sich zum Herrn und fallen dann niemals ab. Wie den Lamaniten von den Söhnen Mosias erklärt wurde, ist das Evangelium der Plan Gottes, wodurch jeder von uns „ewiges Leben [erlangen kann], und diese Gabe ist die größte aller Gaben Gottes“.
Durch das Evangelium kennen wir unsere wahre Identität als Sohn oder Tochter Gottes und erfahren, dass die Rolle des Erretters Jesus Christus und seines herrlichen Sühnopfers unverzichtbar ist. Wenn diese ewigen Wahrheiten von unseren Gedanken aus in unser Herz und von dort aus in unsere Seele dringen, wandeln wir uns von jemandem mit Glauben zu jemandem mit einem Zeugnis und schließlich zu jemandem, der sich bekehrt hat.
Familienforschung ist ein hervorragendes Hilfsmittel für diesen herrlichen Vorgang. Wenn Kinder, Jugendliche und neue Mitglieder Familienforschung betreiben, hat es der Heilige Geist leicht, sie zu beeinflussen, weil diese Arbeit das Wesentliche am Evangelium widerspiegelt.

Denn im Dienst am Nächsten kommt unsere Liebe zu Jesus Christus zum Ausdruck. In dieser Arbeit verbinden sich das erste Gebot „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit deinem ganzen Denken“ und seine Ermahnung „Wenn du mich liebst, sollst du mir dienen“.
Vor kurzem hat man beschlossen, die Vorbereitung auf das Priestertum, die seit langem in der Primarvereinigung für die elfjährigen Jungen abgehalten worden war, zu einer Vorbereitung auf den Tempel und das Priestertum für die elfjährigen Jungen und Mädchen zu erweitern. Die Jungen und Mädchen müssen sich mit dem Priestertum und dem Tempel befassen, um sich darauf vorzubereiten, für den Tempelschein mit eingeschränkter Geltung würdig zu sein, und dies wiederum in Vorbereitung darauf, einen Tempelschein zu erhalten, der ein Leben lang dafür steht, dass man Bündnisse hält.
Die Familienforschung mit dem Tempel zu verbinden und der weitere Dienst, den wir im Haus des Herrn verrichten, führen zu mehr Evangeliumskenntnis und mehr Gelegenheiten für geistige Erlebnisse. Wir dürfen diese Lehren und Grundsätze – unsere Identität, Gottes Plan, die Macht des Priestertums, Familienforschung und Tempelarbeit – nicht als voneinander unabhängig vermitteln. Vielmehr haben alle einen erhabenen Sinn und Zweck, wenn man sie zusammen als eine ewige Runde versteht.
Folgendes ist die Idealsituation. Eine Familie forscht gemeinsam nach ihren Vorfahren und verbindet sich durch Geschichten, in denen es um Glauben, Opfer und Beharrlichkeit geht, mit denjenigen, die ihr vorangingen. Namen von Vorfahren werden für die heiligen Handlungen des Tempels vorbereitet. Die Eltern und ihre erwachsenen Kinder haben einen Tempelschein, und die Jugendlichen über 12 Jahren haben einen Tempelschein mit eingeschränkter Geltung. Die Familie geht gemeinsam in den Tempel und die heiligen Handlungen Taufe und Konfirmierung werden vollzogen.
Anschließend werden die Vorverordnungen, das Endowment und die Siegelung von erwachsenen Familienmitgliedern vollzogen. Wenn man sich als Einzelner oder Familie derzeit nicht in den idealen Umständen befindet, gibt man einfach sein Bestes. Wir alle spielen bei diesem heiligen Vorgang eine entscheidende Rolle. Und ganz wichtig: Vergessen wir nicht unsere Kinder! Wenn wir sie schon von klein auf dafür begeistern und auch wenn sie dann mehr Erkenntnis, geistiges Feingefühl und Hoffnung entwickeln und ihnen mehr Möglichkeiten offenstehen, wird das ihnen auf ewig ein Segen sein.
Die Samen des Evangeliums werden gesät und genährt worden sein und voller Schönheit erblühen. Im Namen Jesu Christi. Amen.