In unseren Berufungen in der Familienforschung haben wir oft besondere geistige Erlebnisse, wenn wir nach unseren eigenen Vorfahren forschen und unsere Brüder und Schwestern in der Kirche unterstützen. Diese Erlebnisse lassen uns und sie die Freude spüren, die dank der Familienforschung und der Tempelarbeit in unser Leben einziehen kann. Wir stellen fest, dass unsere Bemühungen durch den Geist geleitet und gesegnet werden, wenn wir uns gebeterfüllt auf diese Tätigkeit vorbereiten.
Gute Chancen auf Forschungserfolg in Tschechien ergaben sich, als das Staatsarchiv 2009 seine Aufzeichnungen ins Internet stellte. Damals gelang es mir, die Geburt einer Vorfahrin zu dokumentieren, einige Geschwister ausfindig zu machen und die Heiratsurkunde der Eltern. Da sie jung Witwe geworden war, konnte die Ehefrau nur anhand des Namens ihres vorherigen Ehemanns identifiziert werden. In Unterlagen späteren Datums war sie mit dem Namen Anna und als Tochter des Försters Heinrich Stilger vermerkt, ihr Heimatort blieb jedoch ein Geheimnis. Der Nachname „Stilger“ tauchte in keinem der Dokumente auf, in denen ich forschte. Jahr für Jahr schien jeder Hinweis, dem ich folgte, ins Nichts zu verschwinden.
Vor kurzem wurden wir ja alle aufgerufen, einen neuen Namen aus der Familie zu ermitteln und für die Tempelarbeit einzureichen. Als ich darüber nachdachte, in welcher Abstammungslinie ich forschen sollte, fiel mir auf, dass die Website des Staatsarchivs Troppau erst kürzlich seine Online-Angebote erneuert hatte. Ich hatte den Eindruck, ich solle nach dem Nachnamen Stilger suchen (was ich schon mehrmals zuvor getan hatte), und zu meiner Überraschung erzielte ich zwei Treffer. Der erste Eintrag, in dem es um eine Grenzstreitigkeit ging, bezog sich eindeutig auf den „Förster Heinrich Stilger“ aus Iglau, einer der sieben Parteien in dem Streitfall. Mit einem Mal wurde aus diesem kaum fassbaren Vorfahren ein Bekannter. Auf der ersten Seite eines neuen Kirchenbuchs fand ich einen Eintrag zu seinem Begräbnis im Jahr 1807. Ich ging weiter zurück und fand Einträge zu den Taufen mehrerer Töchter, in denen auch der Geburtsname ihrer Mutter angegeben war. Das führte mich zu einer weiteren Stadt in Mähren, wo das Paar getraut worden war und wo ich auf zwei weitere Töchter stieß.
Ein inspirierter Eindruck hatte zu einem fantastischen Erlebnis geführt! Weil ich auf der aktualisierten Website nach dem Nachnamen meines Vorfahren gesucht hatte, können nun neun Mitglieder seiner Familie ihre Tempelsegnungen empfangen und für die Ewigkeit aneinander gesiegelt werden. Das hat mir einmal mehr die Gewissheit gegeben, dass wir in unserem Ringen darum, unsere Vorfahren zu finden, nicht allein gelassen werden – wenn die Zeit reif ist, bekommen wir Hilfe von der anderen Seite des Schleiers. Nehmen Sie den Mut und die Kraft in Anspruch, die aus göttlicher Hilfe erwachsen, führen Sie das Werk der Errettung Ihrer verstorbenen Vorfahren fort und helfen Sie anderen, es Ihnen gleichzutun!
Baerbel Johnson