Zuwanderung ist seit jeher Teil der Weltgeschichte. Menschen migrieren aus vielen, oft komplexen Gründen. Zu den häufigsten Gründen zählen Krieg, Missverhältnisse, der Wunsch nach Landbesitz oder Bildung und die Hoffnung auf ein besseres Leben. Wenn Familienforscher an Zuwanderung und Einwanderer denken, richten sie ihr Augenmerk vielleicht nur auf ihre eingewanderten Vorfahren aus der Vergangenheit. Aber auch heute kommen täglich Einwanderer nach Kanada und in alle Teile der Welt.
Kanadische Zuwanderung in der Vergangenheit
Einwanderung ist die dauerhafte Niederlassung in einem fremden Land. Zu den Einwanderern, die in der Vergangenheit nach Kanada kamen, gehörten unter anderem Loyalisten, die sich nach dem amerikanischen Revolutionskrieg hier niederließen, britische Soldaten, die im Krieg von 1812 dienten, irische Einwanderer, die beim Bau von Kanälen und Eisenbahnen eingesetzt wurden, und Überlebende der Großen Hungersnot in Irland.
Wer vor 1947 in Kanada geboren wurden, galt als britischer Staatsangehöriger. Die kanadische Staatsbürgerschaft wurde erst mit dem kanadischen Staatsbürgerschaftsgesetz von 1947 eingeführt. Wenn Zuwanderer aus Ländern außerhalb des britischen Commonwealth kamen, galten sie als Ausländer und mussten eingebürgert werden, wenn sie die gleichen Rechte wie britische Staatsbürger haben wollten. Um mehr über die Geschichte der Staatsbürgerschaft und Einbürgerung in Kanada zu erfahren, lies diesen hilfreichen Artikel im FamilySearch-Wiki.
Kanadische Zuwanderung heute
Heute ist Kanada ein Schmelztiegel vieler Einwanderer und Völker aus aller Welt. Laut der Volkszählung von 2021 sind 23 % der Bevölkerung entweder Zuwanderer oder ständige Bewohner. Die meisten Einwanderer kommen aus Indien, den Philippinen und China.
Einwanderer in Kanada lassen sich in vier Gruppen einteilen. Im Jahr 2021 fielen 62 % der Einwanderer in die Kategorie „Wirtschaft“, 20 % in die Kategorie „Familiennachzug“, 15 % in die Kategorie „Flüchtlinge“ und 3 % in die Kategorie „Sonstige“.
- Wirtschaftsmigranten werden aufgrund ihrer Fähigkeit ausgewählt, einen Beitrag in der kanadischen Erwerbsbevölkerung und zur Entwicklung der Wirtschaft zu leisten. Dazu zählt, wer einen bestimmten Bedarf decken, große Investitionen tätigen oder Arbeitsplätze schaffen kann oder ein Unternehmen besitzt oder leitet.
- Familiengesponserte Einwanderer (auch Familienklasse oder Familienzusammenführung genannt) werden von einem kanadischen Staatsbürger oder Daueraufenthaltsberechtigten gesponsert, zu dem sie eine enge familiäre Beziehung haben. Dabei kann es sich um Kinder, Eltern, Großeltern, Ehepartner oder andere Verwandte handeln.
- Flüchtlingsmigranten erhalten eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis, wenn sie nicht in ihr Herkunftsland zurückkehren können. Menschen können Angst vor der Rückkehr in ihr Heimatland haben, weil sie dort wegen ihrer ethnischen Herkunft, Religion oder politischen Überzeugung verfolgt werden. Sie können auch schwer von Krieg oder Menschenrechtsverletzungen betroffen sein.
- Zu den Sonstigen Einwanderern zählen Personen, die in keine der drei anderen Gruppen fallen, denen aber aus einem anderen Grund eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis in Kanada gewährt wurde.
Einige Statistiken zeigen, dass mehr als die Hälfte der jüngsten Einwanderer nach Kanada (etwa 748.120 Personen) der Kategorie „Wirtschaft“ angehören.
Einwanderung über Kanada
Viele Einzelne und Familien, die sich schließlich in den Vereinigten Staaten niederließen, kamen über Kanada. Oft war es einfacher und billiger, zunächst nach Kanada zu reisen und dann über die Grenze in die USA zu gehen.
In den 1890er Jahren warben die Dampfschiffgesellschaften für die Fahrt über Kanada, um Einwanderern eine unkontrollierte Einreise in die USA zu ermöglichen. Die meisten Einwanderer, die in dieser Zeit in die USA kamen, waren Skandinavier, Russen, Iren, Italiener, und Griechen.
Bis 1894 gab es keine Grenzbeamten. Wer heute in die USA einreisen will, muss sich innerhalb und außerhalb der USA einer Kontrolle durch Beamte unterziehen.
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