Der Sabbat ist dazu da, sich zu besinnen, für andere da zu sein und seine Bündnisse zu erneuern. Man dient Gott und anderen. Die Propheten haben uns stets aufgefordert, das Gebot zu beherzigen, den Sabbat heiligzuhalten, und der Gottesverehrung am Sabbat einen höheren Stellenwert einzuräumen. Präsident Russell M. Nelson hat den Sabbat in einer Ansprache bei der Frühjahrs-Generalkonferenz 2015 als „Wonne“ bezeichnet. Er hat uns aufgefordert, den Sabbat mithilfe der Familienforschung zur Wonne zu machen: „Nach Angehörigen zu forschen, die Ihnen auf der Erde vorausgegangen sind – diejenigen, die nicht die Möglichkeit hatten, das Evangelium auf der Erde anzunehmen –, und ihren Namen zu finden, bringt unglaubliche Freude mit sich.“ („Der Sabbat ist eine Wonne“, Liahona, Mai 2015, Seite 130.)
Bei der Genealogie-Konferenz RootsTech 2017 hat Elder Ian S. Ardern gesagt: „Wir wurden aufgefordert, den Sabbat zum Tag der Wonne zu machen. Dies ist ein prophetischer Aufruf, und gewiss eignet sich Familienforschung als Sonntagsaktivität gut dazu, den Sabbat zur Wonne zu machen.“ Elder Eduardo Gavarett fügte hinzu, dass die Familienforschung und das Indexieren als Familienaktivität eine hervorragende Beschäftigung für den Sonntag seien.
Und warum ist Familienforschung so hervorragend für den Sonntag geeignet? Wir öffnen unseren Vorfahren die Tür und drehen den Schlüssel, damit sie Zugang zu den größten Gaben, Verheißungen und Bündnissen haben, die Gott uns bietet. Wir geben unseren Vorfahren die Chance, sich für Gott und ihre ewige Familie zu entscheiden. Der Herr hat Mose erklärt, sein Werk und seine Herrlichkeit seien es, „die Unsterblichkeit und das ewige Leben des Menschen zustande zu bringen“ (Mose 1:39).Präsident Henry B. Eyring hat erklärt, „der Vater im Himmel möchte unbedingt alle sammeln und segnen, die zu seiner Familie gehören“ („Wir sammeln die Familie Gottes“, Liahona, Mai 2017, Seite 20). Wenn wir unsere eigene Familiengeschichte erforschen, helfen wir Gott, seine Familie zu sammeln, weil wir unsere eigene sammeln.
Lesen Sie ein paar Vorschläge, wie Sie am Sonntag Familienforschung betreiben können:
Erzählen Sie Ihre Geschichte
Laden Sie Fotos aus Ihren Konten in sozialen Medien oder aus Familienalben über die FamilySearch-App Erinnerungen hoch.
- Fügen Sie auf FamilySearch Erinnerungen oder wichtige Dokumente hinzu.
- Tippen Sie alte Tagebücher ab oder scannen Sie sie ein.
- Fertigen Sie eine Zeitkapsel mit Fotos, Dokumenten und Gegenständen an, die Ihnen wichtig sind.
Entdecken Sie Ihre Vorfahren
- Lesen oder erzählen Sie Geschichten, wie Ihre Vorfahren Schwierigkeiten überwunden oder ihren Glauben gestärkt haben.
- Forschen Sie nach Ihren Vorfahren und finden Sie etwas über deren Heimat heraus.
- Besuchen Sie das Grab eines Angehörigen.
- Füllen Sie gemeinsam das Heft Meine Familie aus.
- Finden Sie Namen, die Sie als Familie in den Tempel mitnehmen können.
- Fertigen Sie ein Memory-Spiel mit Ihren Vorfahren oder deren Geschichten an.
Knüpfen Sie ein Band zu Ihrer Familie
- Befragen Sie Ihren ältesten lebenden Verwandten.
- Nehmen Sie Angehörige auf, die Zeugnis geben oder von einem Erlebnis berichten, das den Glauben stärkt.
- Denken Sie an eine bestimmte Reise oder ein bestimmtes Erlebnis. Jeder aus der Familie soll der Reihe nach seine Erinnerungen daran erzählen.
- Erstellen Sie eine Krankengeschichte Ihrer Familie.
- Spielen Sie Erinnerungen nach.
- Drehen Sie ein Familienvideo oder schauen Sie sich eines an.
- Kochen oder backen Sie zusammen ein Familienrezept.
- Indexieren Sie zusammen als Familie oder mit Freunden.
Und wie gestalten Sie Ihren Sabbat?
Wie machen Sie den Sonntag mithilfe der Familienforschung zu einem Tag der Wonne? Welche Beschäftigungen haben für Sie und Ihre Familie die größte Bedeutung? Berichten Sie uns davon! Viele Familien haben bereits darüber berichtet, wie ihr Zeugnis und ihre Liebe füreinander stärker geworden sind, weil sie einen Teil des Sonntags der Familienforschung widmen.
Phil erzählt: „Ich sag immer, man soll jeden Sonntag einfach eine Aktivität zur Familienforschung durchführen; ob nun ein Foto, eine Geschichte oder ein Dokument auf FamilySearch hochladen, einen Satz indexieren oder einfach die Internetseite durchstöbern. Aber die meisten belassen es nicht nur bei der einen Aktivität, denn wenn man erst einmal anfängt, merkt man schnell, wie viel Spaß man dabei hat. An einem Samstagnachmittag haben wir mit unseren Enkeln Online-Spiele zum Thema Familienforschung gespielt, die von der BYU herausgegeben wurden und mit unserem FamilySearch-Konto verknüpft sind. Am nächsten Tag haben sie dann auf dem Heimweg von der Kirche gefragt, ob wir am Nachmittag Familienforschung betreiben können.“
Romulo berichtet: „Wir haben viel Freude am Sabbat. Meine Frau und ich sehen gern unsere Verordnungskarten und unsere Benutzerkonten auf Genealogiewebsites durch. Dann suchen wir nach weiteren Namen für die Tempelarbeit. Wir verbringen den Sonntagabend immer damit, unsere Unterlagen zur Geschichte unserer Familie zu lesen, unser FamilySearch-Konto zu aktualisieren und alte Bilder anzusehen. Dadurch stehen wir uns jetzt näher als früher.“
Cecily erzählt: „Familienforschung begeistert mich. Ich genieße den besonderen Geist, den ich spüre, wenn ich mich in diese Arbeit vertiefe. Besonders gern forsche ich gemeinsam mit meinen Kindern, denn auch sie sollen sich dafür begeistern. Am Sonntag dürfen sich meine Kinder immer einen Vorfahren aussuchen, über den sie mehr erfahren möchten. Dann erzähle ich ihnen eine Geschichte über ihn. Kenne ich denjenigen nicht, schauen wir zusammen nach, ob wir eine Geschichte über ihn ausfindig machen können. Meine Kinder sind von den Geschichten begeistert. Sie bleiben ihnen in Erinnerung. Beckett, der jetzt acht Jahre alt ist, hat das erste Mal den Heiligen Geist gespürt, als wir uns gemeinsam mit der Geschichte unserer Familie beschäftigt haben. Er war vier, und wir haben zusammen eine Todesanzeige gelesen. Anschließend hat er mir gesagt, dass er etwas ganz Besonderes im Herzen gespürt hat, und ich habe ihm erklärt, dass das der Heilige Geist war. Es war für uns beide eine ganz besondere Gelegenheit, etwas dazuzulernen. Es ist wirklich wertvoll, schon in so jungen Jahren eine Verbindung zu jemandem zu verspüren, der uns vorangegangen ist. Nie hätte ich planen können, dass er den Heiligen Geist spürt und die Erinnerung daran bewahrt, bis er dann die Gabe des Heiligen Geistes empfängt. Ich bin dankbar für die Familienforschung und den großen Segen, den diese Arbeit mir bringt.“
Lizz führt aus: „In meinem zweiten Jahr an der Uni wurde ich in meiner JAE-Gemeinde zur Verantwortlichen für das Indexieren berufen. Ich hatte bereits persönliche Erfahrungen mit dem Indexieren gemacht. Ich spürte ganz stark, dass das Indexieren tatsächlich etwas bringt und unsere Angehörigen und Freunde auf der anderen Seite des Schleiers sich darüber freuen, weil sie ja unbedingt gefunden werden möchten und sich wünschen, dass die heiligen Handlungen für sie vollzogen werden. Als ich die Berufung erhielt, organisierten eine weitere Verantwortliche und ich jeden Sonntagnachmittag ein Indexierungstreffen. Jede Woche luden wir ungefähr zehn Leute in unser kleines Wohnzimmer ein, besorgten vorher Eiscreme und indexierten dann zusammen. Manchmal ließen wir im Hintergrund einen Film laufen, während wir aufgeregt nach Luft schnappten, uns über schwierige Handschriften beklagten oder die Köpfe zusammensteckten und murmelnd berieten, wie ein nicht zu entziffernder Name wohl lauten könnte. Diese Nachmittage haben unsere Freundschaft gestärkt und uns den Heiligen Geist spüren lassen.“
Wenn Sie noch nicht genau wissen, wie Sie Familienforschung zu einem Bestandteil Ihres Sonntags machen können, sehen Sie die Vorschläge oben durch und wählen Sie etwas aus, was zu Ihrem Tagesablauf und Ihren familiären Umständen passt. Folgen Sie dem Rat der Führer der Kirche in kleinen Schritten. Das trägt dazu bei, dass in Ihrer Familie Woche für Woche der Geist und die Segnungen der Familienforschung zugegen sind.