Der Höhenflug ist zwar vorbei, aber die Indexierungsarbeit geht weiter

Die Indexierungsarbeit ist mit dem Abschluss der US-Volkszählung von 1940 noch nicht getan.

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Als ich meine Schwiegereltern zum ersten Mal kennenlernte, haben sie mich mit Geschenken und Aufmerksamkeit überhäuft, um mir zu zeigen, dass ich in der Familie willkommen war. Diese Geste kam gut an, denn wir haben uns sofort gut verstanden.

Dieser „Höhenflug“ mit meinen Schwiegereltern dauerte so lange an, bis unser erstes Kind geboren wurde. Von da an wurde alles anders. Plötzlich stand ich nicht mehr im Mittelpunkt. Das musste ich erst einmal lernen. Aber mit der Zeit habe ich mich mit der veränderten Situation abgefunden und alles hat sich geklärt.

Von April bis Juli dieses Jahres hatten die Indexierer und Prüfer einen angenehmen „Höhenflug“ mit einer der leichtesten und spannendsten Sammlung von Aufzeichnungen, die es auf lange Sicht geben wird. Das Indexieren der US-Volkszählung aus dem Jahr 1940 war, als wäre man verwöhnt und mit Geschenken überhäuft worden. Dieses Projekt hat Spaß gemacht, war aufregend und recht einfach. Für Anfänger war es das ideale Projekt – modern, vertraut und berechenbar – und bot den erfahreneren Indexierern die Möglichkeit, an etwas zu arbeiten, was sowohl entspannend als auch zufriedenstellend ist.

Und plötzlich ist alles vorbei.

Eine neue Wirklichkeit

Nun müssen wir uns aber mit einer neuen Wirklichkeit abfinden – einer Wirklichkeit, in der wir der Tatsache ins Auge sehen müssen, dass es keine US-Volkszählungsunterlagen mehr gibt (zumindest bis zum Jahr 2022, wenn die US-Volkszählung von 1950 veröffentlicht wird). Jetzt können wir aus über 150 laufenden Indexierungsprojekten eines auswählen; können also Angaben von einer Vielzahl an Aufzeichnungen übertragen.

Diese Aufzeichnungen wurden von unterschiedlichen staatlichen, kirchlichen und anderen öffentlichen Institutionen aufbewahrt, von denen jede ihre eigenen Buchführungsmethoden hatte. Und auch die Schreiber hatten einen ganz unterschiedlichen Bildungsstand und völlig verschiedene Handschriften. So unterschiedlich die Aufzeichnungen der verschiedenen Sammlungen daher sind, so sehr ähneln sie sich auch. Diese Aufzeichnungen zu indexieren erfordert die Bereitschaft, sich anzupassen, neue Fertigkeiten zu lernen und sogar hin und wieder Enttäuschungen hinzunehmen, wenn ein Satz nicht den eigenen Erwartungen entspricht.

Wer davon ausgegangen ist, dass nach der Fertigstellung der US-Volkszählung von 1940 keine Indexierer mehr gebraucht werden, den wird das hier interessieren:  Noch immer gibt es Tausende Projekte, die darauf warten, indexiert zu werden, und darin wiederum sind buchstäblich Milliarden von Namen, die darauf warten, dass man sie durchsuchen kann.

Es wäre herrlich, wenn alle genealogischen Aufzeichnungen einfach und berechenbar wären, doch das ist leider nicht der Fall. Wie also passen wir uns an diese neue Wirklichkeit an? Hier finden Sie einige Anregungen:

  1. Arbeiten Sie an einem Projekt, bis Sie damit gut zurechtkommen. Jedes Projekt ist einzigartig und es gibt neue Regeln, an die man sich gewöhnen muss. Wenn man sich erst einmal mit den Eigenarten eines Projektes auskennt, fällt einem die Arbeit wesentlich leichter.
  2. Wählen Sie Projekte einer Sprache und von Orten aus, mit denen Sie vertraut sind – je vertrauter, desto besser und genauer wird Ihre Indexierung.
  3. Bitten Sie einen Bekannten, mit Ihnen zusammen zu indexieren, zumindest bis Sie mit den Dokumenten gut zurechtkommen, an denen Sie arbeiten. Es ist hilfreich, wenn noch jemand ein Auge auf die Handschrift oder darauf wirft, ob es aktuelle Anweisungen zum Indexieren gibt. So macht das Indexieren auch mehr Spaß.
  4. Senden Sie Sätze zurück, die zu schwierig sind. Es kann vorkommen, dass Sie einen Satz erhalten, der Ihre Fähigkeiten übersteigt. Wenn das der Fall ist, können Sie diesen getrost zurückschicken, damit jemand anders ihn bearbeitet. Jeder hat Stärken und Schwächen, und seine Grenzen zu kennen ist besser, als einfach zu raten.

Ob Sie nun Aufzeichnungen aus dem Projekt zu den Einwanderungs- und Einbürgerungsunterlagen der Vereinigten Staaten, dem Projekt über italienische Vorfahren oder aus einem der fast 200 Indexierungsprojekten indexieren, die derzeit verfügbar sind – entscheidend ist, dass Sie Ihren Beitrag weiterhin dafür leisten, dass man seine Vorfahren finden und im Gedächtnis bewahren kann. Denken Sie beim Indexieren daran, dass jeder Name, den Sie aufbereiten, ein weiterer Name ist, den jemand ausfindig machen kann, und dass sich dadurch jemand aufrichtig freut, eine Verbindung zu seiner Vergangenheit herstellen zu können.
 

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